HbbRadio

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Gefördert durch: Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
Partner: Institut für Rundfunktechnik
DAVID Systems
Elgato Systems
Antenne Bayern
Ansprechpartner am Lehrstuhl: Claudia Linnhoff-Popien, Mirco Schönfeld
Website: www.hbbradio.de

Vision des Projekts

Die etablierten Radiostationen stehen unter dem Druck der Werbebranche und den neuen Internetmedien.  Dennoch  erfreuen  sich  Radioangebote  nach  wie  vor  aufgrund  ihres  vielfältigen  Angebots und der Einfachheit der Bedienung großer Beliebtheit. Mit dem Einzug des digitalen Radios besteht die  große  Chance  bestehende  Vorzüge  mit  den  neuen  Elementen  zu  kombinieren  und  daraus  ein neues, interaktives Medium zu schaffen.

Projektkonzept

Semantisches internet-zentriertes Radionetzwerk

Für die Bereitstellung von linearen Audioinhalten stellen die Rundfunkwege die bevorzugte Quelle dar, da der Rundfunk als Massenmedium am besten mit großen Nutzerzahlen skaliert. Steht aber der gewünschte Sender lokal nicht zur Verfügung kann auf das Internetangebot des Betreibers zurückgegriffen werden. Abgesehen von Audioinhalten können Inhalte auch in Form von Bildern, Texten und Videos vermittelt werden. Die Daten können zudem nicht nur von den Mediadatenbanken der Radiosender stammen, sondern von verschiedenen  Quellen wie online verfügbaren Informationsquellen (z.B. Wikipedia), Informationen von öffentlichen Ämtern (Wetter, Verkehr,  Polizei),  unabhängig  produzierte  Inhalte  oder  Inhalte,  die  von  Nutzern  erzeugt  wurden. Es werden Wege gesucht, die Inhalte dieser verschiedenen Informationsquellen zu aggregieren und aufzubereiten.

Nutzerprofile zur Optimierung personalisierter Programminhalte

Ziel  ist  hier  das  Erkennen  der  Bedürfnisse  und  Wünsche  der  Radionutzer,  um  ein  personalisiertes Angebot  bieten  zu  können.  Dazu  wird  ein  dynamisches  Nutzerprofil  aus  dem  bisherigen  Radiokonsumverhalten, vorangegangenen Interaktionen und dem Nutzerkontext abgeleitet. Damit können Nutzercharakteristiken erstellt und mit einer Ontologie für Radioinhalte in Zusammenhang gebracht werden.

Automatische Aggregation und Echtzeittransport von benutzeradaptiven Inhalten

Ziel ist es, einen Radiodienst anzubieten, der die verfügbaren Inhalte mit den Wünschen der Konsumenten automatisch in Verbindung bringt und somit aus Basisinhalten einen angereicherten Radiodienst schafft. Um den Nutzer zufriedenzustellen, sind effiziente Suchalgorithmen notwendig, die auf semantischen Informationen von Radioinhalten und den Profilen der Konsumenten basieren. Außerdem müssen Algorithmen definiert werden, die die Ergebnisse bezüglich des Grads der Vollständigkeit  im  Hinblick  auf  die  Nutzererwartungen  bewerten  und  optimieren.  Diese  Algorithmen  müssen soweit flexibel sein, dass Nutzerintervention jederzeit möglich ist.

Heterogene Infrastrukturen und Umgebungen

Ziel des Projekts ist es, eine Plattform zu schaffen, die eine skalierbare multimodale Dienstebereistellung  ermöglicht.  Dazu  zählt,  dass  der  Dienst  über  verschiedene  Netzwerke  bereitgestellt  werden muss, z.B. Internet, LTE oder digitaler Broadcast. Genauso muss aber auch eine Vielzahl an Abspielgeräten unterstützt werden wie z.B. PCs, Tablet Computer, WiFi-fähige Radiogeräte, Mobiltelefone und Car Audio. Eine der größten Herausforderungen  hierfür ist die  Erzeugung einer größtmöglichen  gemeinsamen  Dienstebasis. Ziel des Projektes ist  es daher, den  Einfluss der Heterogenität von Radionetzwerken (IP basiert, broadcast) und Endgeräten im Bereich des interaktiven digitalen Radios möglichst gering zu halten und Empfehlungen für den Aufbau einer größtmöglichen gemeinsamen Dienstebasis abzugeben. Ein spezieller Fokus wird auf dem HMI und der Interaktivität für mobile Terminals liegen.  Es  ist  geplant,  bestimmte  Features  wie  ortsbasierte  Werbung,  zielgruppenorientierte  Werbung, Interaktivität (über uplink voice channel), parallele Werbekanäle sowie spezielle Benachrichtigungen (basierend auf Lokalität oder Benutzerwünschen) zu integrieren. Diese Features werden Teil eines  standardisierten  Formats  sein,  das  für  Radioproduzenten  frei  verfügbar  sein  wird  und  eine Rückwärtskompatibilität zu existierenden Lösungen aufweisen wird.